Das sind die wichtigsten Schritte:

· Mach dir bewusst, welches Verhalten du ändern willst.

· Überleg dir, warum du dieses Verhalten überhaupt erst entwickelt hast. Wann war das erste Mal - an das du dich erinnern kannst - dass du dich so gefühlt oder verhalten hast? Was war da los? Versuch zu verstehen, warum du dieses Verhalten brauchtest.

· Hab Verständnis und Mitgefühl für das, was du in der Vergangenheit getan hast. Auch wenn du nicht die sinnvollsten und gesündesten Entscheidungen getroffen hast, damals hast du keine andere Möglichkeit gesehen. Und jetzt triffst du bessere Entscheidungen. Vergiss das nicht.

· Finde neue Möglichkeiten, deine Bedürfnisse zu befriedigen. Nicht bei allen Veränderungen kommt ein unerfülltes Bedürfnis zum Vorschein, aber bei vielen. Indem du solche Bedürfnisse ernst nimmst und neue Wege findest, ihnen gerecht zu werden, schaffst du die Voraussetzung, Veränderungen aufrechterhalten zu können.

· Such dir Unterstützung. Deine Umgebung, die Menschen um dich herum, beeinflussen deine Fähigkeit, Veränderungen vorzunehmen. Menschen, die selbst an ihrer Entwicklung und an Veränderungen in ihrem eigenen Leben arbeiten, werden dir Mut machen und dich durch ihr Beispiel unterstützen. Menschen, die nach den Mustern leben, die du jetzt versuchst zu durchbrechen, werden ständig probieren, dich daran zu hindern. Unterschätze ihren Einfluss nicht.

· Versuch es mehrmals. Manchmal klappt etwas auf Anhieb, und du fühlst, wie du Auftrieb bekommst, aber meistens ist eine Veränderung ein mühsamer Prozess, der nichts Aufregendes oder Heldenhaftes an sich hat. Die täglichen kleinen Schritte sind es, die zu einer wirklichen Veränderung und zu einem lebenswerteren Leben führen.

· Bleib hartnäckig. Die meisten Veränderungen in unserem Leben erfordern ständige Wiederholung. Wenn es reichen würde, eine Zigarette nicht zu rauchen, wäre es nicht so schwer, mit dem Rauchen aufzuhören.

aus: Ellen Bass / Laura Davis: „Trotz allem“

Dieses Buch mit dem Untertitel: "Wege zur Selbstheilung für sexuell missbrauchte Frauen", ist  über weite Teile hilfreich für alle durch "Erziehung" deformierte Menschen, also, wenn sie es sich eingestehen, fast für alle Menschen, nicht nur in unserem Kulturkreis.