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120 VIII. Die
natürliche Ernährung an der Brust, das Stillen
IV. A l l e T ag e w i r d z u
d e n s e l b e n Z e i t e n g e s t i l l t . Nach diesen
Zeiten richtet sich der ganze Tageslauf der jungen Mutter. Alle anderen
Tätigkeiten müssen sich diesem Plane einordnen.
Erster Plan für 5 Mahlzeiten: Wir stillen um 6, 10, 14, 18
und 22 Uhr. Regelmäßige 4stündige Pausen, Nachtruhe 8 Stunden.
Zweiter Plan für 6 Mahlzeiten: Wir stillen um 6, 9 1/2,
13, 16, 19 und 22 Uhr. Die ersten beiden Pausen sind 3 1/2stündig, die weiteren
3stündig. Wir können die ersten beiden Pausen ohne Bedenken verlängern, weil
beide Brüste über Nacht ausgeruht haben und dann besonders ergiebige erste
Mahlzeiten liefern. Auf diese Weise erreichen wir, daß die letzte Stillzeit auf
22 Uhr fällt und die Nachtpause nicht länger als 8 Stunden währt. (. . . )
V. A u ß e r h a l b d e r r
e g e l m ä ß i g e n T r i n k z e i t en g i b t k e i n
e n G r u n d , d a s K i n d a n d i e
B r u s t z u n e h m e n ! Die meisten Mütter sind
versucht, diese Regel zu übertreten, wenn ihr Kind schreit. Dem muß aber auf
andere Weise abgeholfen werden, und wir habe dieser wichtigen Frage einen
eigenen Abschnitt gewidmet (vergl. Kap. IX, S 143f.) Bedenke immer: Mit deinem
richtigen Verhalten in dieser ganz entscheidenden Frage steht und fällt die
richtige Pflege und Aufzucht deines Kindes! Die regelmäßig eingehaltenen,
täglich gleich pünktlichen Mahlzeiten sind der entscheidende Beginn in der
Erziehung deines Kindes.
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IX. Die Pflege des jungen Säuglings.
Erster Pflegegrundsatz: Reinlichkeit !
(. . . ) Jetzt wird in gleicher Weise der
Rücken und das Gesäß gewaschen, schließlich ganz besonders sorgfältig die
Schenkelbeugen und die Geschlechtsteile - dann ist das Bad beendet.
Die Dauer des Bades sei besonders beim ganz kleinen
Kinde so kurz wie möglich. Kein spielen im Bad, kein Bummeln! Das Kind wird
wieder auf den Rücken gedreht und aus dem Bade gehoben. ( . . . )
XII. Der ältere
Säugling.
Die Erziehung des Kindes.
Auch wenn das Kind auf die Maßnahme der Mutter mit
eigensinnigem Geschrei antwortet, ja gerade dann lässt sie sich nicht irre
machen. Mit ruhiger Bestimmtheit setzt sie ihren Willen weiter durch, vermeidet
aber alle Heftigkeit und erlaubt sich unter keine Umständen eines
Zornesausbruch. Auch das schreiende und widerstrebende Kind muß tun, was die
Mutter für nötig hält, und wird, falls es sich weiterhin ungezogen aufführt,
gewissermaßen "kaltgestellt", in einem Raum verbracht, wo es allein
sein kann und so lange nicht beachtet, bis es sein Verhalten ändert. Man glaubt
gar nicht, wie früh und rasch ein Kind solches Vorgehen begreift.
Das gut erzogene Kind ist für seine Eltern und sein ganze
Umgebung keine Last, sondern ein Quell der Freude und des Glückes.