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Sinusitis - oder: Das Problem "Nase voll"


40 Jahre pflegte ich meine Pansinusitis bis zur vorübergehenden Endrine-Sucht/Abhängigkeit und so, dass der Befund der vereiterten Nebenhöhlen Eindruck machte auf die Doctores.

Seit einigen Monaten wache ich morgens auf mit weitgehend offener Nase, aus der ich wasserklaren Schleim schnäuzen kann.

Ich schaue mir das Taschentuch immer wieder an, weil ich es noch gar nicht glauben mag, aber auch, weil ich mich jeden Tag wieder tief beglückt freue darüber.

Ich hatte einen Vater, der mit ähnlichen Beschwerden so oft (und wohl nach heutigen Maßstäben so dilettantisch) operativ behandelt worden war, dass er am Ende nicht nur völlig geruchlos war, sondern auch nicht mehr merkte, wenn ihm ein Tropfen an der Nase hing, weil die betreffenden Nerven zerstört waren.  Möglicherweise ließ das mich früh genug nach Alternativen suchen. Immerhin so früh, dass die Beschwerden nicht völlig unerträglich wurden.

Ich bin nicht ausgewandert nach Lanzarote mit dem "idealen" Klima bei solcherlei Leiden. Ich lebe auch nicht an einem Ort, der farblich hervorgehoben ist auf der Reizklima-Karte. 

Zugegeben, ich gehe gelegentlich in die Sauna und das Dampfbad. Ich verdampfe in meinem Zimmer während der Heizperiode häufig am Tag 2 bis 3 Liter Wasser mit einzelnen Tröpfchen ätherischen Öls (Ravensare, Teebaum, Eucalyptus, Latschenkiefer und andere). Ich sprühe fast jeden Tag und manchmal auch mehrmals physiologische Kochsalzlösung (pi mal Daumen selbst mit Küchensalz hergestellt. Mit der Zunge können wir die Salzkonzentrattion recht gut abschätzen.) in meine Nase, jeweils mehrere Sprühstöße in jedes Nasenloch, so dass ich die Nase damit ausspüle. Und ich schmiere mir gelegentlich den göttlich guten Nasenbalsam von Wala in die Nasengänge.

Glücklicherweise gilt das jetzt (2012) auch nicht mehr, in der Regel reicht es jetzt, wenn ich ausreichend viel trinke.

Ich trinke also etwas mehr als früher, um meine Schleimhäute zu unterstützen, und es ist vielleicht auch gut für die Nebenhöhlen, dass ich viel Obertöne singe...


Wirklich geholfen hat wohl die Arbeit an der Seele in Casriel-Bonding-Intensivkursen. Dass da Leute waren ("Wissende Zeugen", wie Alice Miller sie nennt), die mir sagten: "Ja, so schlimm war das damals! Das war viel für das kleine Kind von damals - fast zu viel!" Und dass ich anfing zu ahnen, dass es nicht meine Schuld, nicht meine Unzulänglichkeit von damals war, die in meiner Kindheit die Leute veranlasst hatte, so "verrückt" mit mir umzuspringen. Dass ich anfing die Bedürftigkeit hinter den Symptomen zu spüren und lernte, sie an gegebener Stelle direkter, unmittelbarer auszudrücken. Dass ich achtsamer wurde mir selbst gegenüber und anfing, innezuhalten, um den Gefühlen nachzuspüren. Das wichtigste auf diesem Weg war das Erinnern: Dass ich die hammerharten Gefühlszustände (Todesangst,  Mordswut...) von damals noch einmal durchleben konnte und dadurch verstanden habe, dass ich als Baby gar keine andere Chance hatte, als die Aggression gegen mich selbst zu richten, und dass ich nun wusste, warum ich "die Nase voll" hatte.  

Ganz entscheidend war dann noch die Erkenntnis, dass nichts, was dem kleinen Kind von damals angetan worden war, mit der Absicht geschehen war, mir zu schaden.

Und als mein Unterbewusstsein sich verstanden fühlte, musste es nicht mehr über die Symptomatik der Nasennebenhöhlen mit mir reden. 

"Geh du voran!" sagte die Seele zum Körper, "auf mich hört er ja nicht."
"Dann muss ich krank werden" antwortete der Körper, "damit er Zeit hat dazu."

Autor unbekannt

Der Naturwissenschaftler in mir sucht  nun nach Erklärungen. Aber ob durch die Bewusstwerdung des kindlichen Leidens der innere (alte) Stress so weit verringert wurde, dass die stressbedingte Immunsuppression reduziert wurde oder ob seit einiger Zeit die betreffende Region besser durchblutet wird, weil stressbedingte Gefäßverkrampfungen nachlassen, oder ob ... ist am Ende egal. 

Ich freue mich über dieses weitere Stück der Heilung!

Ich weiß auch, dass ich in dieser Hinsicht nach jahrelanger Arbeit immer noch nicht am Ende bin, immer noch partiell alexithym...

Und ich weiß, dass auch andere Krankheiten und auch angeblich angeborene Charaktereigenschaften sich so verändern, bessern können...

Aber das ist 'ne andere Geschichte.

Eine ähnliche Genesung so genannter psychosomatischer Erkrankungen durch Arbeit an der Seele habe ich bei anderen Menschen inzwischen so häufig erlebt, dass ich seitenlang Beispiele dazu aufzählen könnte. (Schmerzen Gedichte)

Wem das alles möglicherweise zu esoterisch  kling (Mit der Esoterik habe ich nichts am Hut! Ich bin Naturwissenschaftler.), der mag nachlesen z.B. bei Joachim Bauer: Das Gedächtnis des Körpers - Wie Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuern.

Ich zitiere hier den Klappentext:

Es ist die vielleicht bedeutendste Erkenntnis der neueren Hirnforschung: Unser Gehirn verändert sich durch das, was wir in zwischenmenschlichen Beziehungen erleben. Dieses Buch zeigt, was dies für den Alltag bedeutet. Beziehungserfahrungen und Lebensstile hinterlassen einen "Fingerabdruck" in den biologischen Abläufen unseres Körpers. Der Grund: Gene steuern nicht nur, ihre Aktivität wird umgekehrt auch selbst gesteuert, Das Buch zeigt auf, wie dies geschieht. Auf spannende Weise wird erläutert, warum wir gute Beziehungen brauchen, was Gewalterfahrungen im Leben eines Menschen bedeuten, aber auch, welche Folgen fehlende Zuwendung oder hoher Medienkonsum für Kinder haben können. 

Ich möchte noch dazufügen: Die wichtigsten Weichenstellungen für diese Vorgänge werden in der frühesten Kindheit, in den ersten Lebenswochen und -monaten, zum großen Teil sogar schon vor der Geburt festgelegt. Wie jemand später Beziehungen erlebt und sein Leben einrichtet, geschieht durch die Brille dieser frühen Erfahrungen, sie sind der Hintergrund - die Entscheidungsgrundlage - für alle unseren Gefühle. 

Als ich diesen Text geschrieben habe, war das Buch von Joachim Bauer "Prinzip Menschlichkeit" noch nicht erschienen. In diesen Buch wird durch Verknüpfung der Ergebnisse von verschieden Forschungsprojekten in aller Welt schlüssig dargelegt, wie durch Mangel an Zuwendung und sozialer Akzeptanz im Säuglingsalter entscheidende Weichen gestellt werden, die im Erwachsenenalter durch Psychotherapie nur schwer verändert werden können. Unter diesen Bedingungen wird die Ablesung der Gene für wichtige Botenstoffe nachhaltig verändert. Kinder, die unter schlechten Bedingungen aufwachsen, werden so eher blind für Freundlichkeit, wittern überall Gefahr und produzieren mehr Stesshormone. Die Folge ist erhöhte Agressivität nach außen  oder, wenn Aggression nach außen nicht möglich ist, wird sie gegen den eigenen Körper gerichtet in Form von Auto-Immunerkrankungen, Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen etc.

Diese Gedanken habe ich in einem Forumsbeitrag zum Thema Glück und Zufriedenheit noch etwas weiter verfolgt:

http://www.atheisten.org/phpBB2/viewtopic.php?t=772

Einstein

Für mich wichtige Bücher auf diesem Weg: 

Ellen Bass/Laura Davis: "Trotz allem" ISBN 3-922166-61-X

Joachim Bauer: "Das Gedächtnis des Körpers" - Wie Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuern, ISBN 3-492-24179-4

Joachim Bauer: "Prinzip Menschlichkeit" - Warum wir von Natur aus kooperieren, ISBN 3-455-50017-X

Joachim Bauer: "Warum ich fühle, was du fühlst" - Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone, ISBN 3-453-61501-8

Dan Casriel: "Wiederentdeckung der Gefühle", ISBN 3-930657-35-X

Thorwald Detlefsen/ Rüdiger Dahlke: "Krankheit als Weg", ISBN 3-442-21558-7

Caroline Eliachef: "Das Kind, das eine Katze sein wollte", ISBN 3-88897-086-5

Jean C. Jenson: "Die Lust am Leben wieder entdecken", ISBN 3-88579-272-2

Jean Liedloff: "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" ISBN 3-406-45724-X

Alice Miller: "Am Anfang war Erziehung" ISBN 3-518-37451-6

Alice Miller: "Evas Erwachen" ISBN 3-518-45561-3

Alice Miller: "Die Revolte des Körpers" ISBN 3-518-41613-8

Martin Siems: "Dein Körper weiß die Antwort" ISBN 3-499-17968-7

Moshé Feldenkrais: "Bewusstheit durch Bewegung" ISBN 3-518-39138-0

Marshall B. Rosenberg: "Gewaltfreie Kommunikation" - Eine Sprache des Lebens ISBN 3-87387-454-7

zuletzt geändert 9. 9. 2012