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MITTAGSZAUBER
Es ist
so still - nur dann und wann im Hag
Ein Wachtelruf, des
Hähers Liebeslocken,
Ein schluchzend abgebrochner Amselschlag,
Ein kurzes Brausen wie versunkne Glocken.
Ich
selbst verträumt, das Auge sonnenschwer,
Es flutet über mich
mit schwüler Welle,
Ein blauer Falter taumelt um mich her,
Vom Schilfe tönt das Schwirren der Libelle.
In
meiner Seele wird es licht und weit,
Ein Schwanken ist's, ein
selig Untergehn. ...
Des Sommertags verlor'ne Einsamkeit
Fühl ich wie gold'ne Nebel mich umwehn.
Noch
sieht mein Aug' ein fallend Rosenblatt,
Ein Wasserhuhn ist
taumelnd aufgeflogen.
Ich sinke hin - so still und traumesmatt
Und treibe steuerlos auf Traumeswogen.
Gedicht
von Hedwig Dransfeld (1871-1925) |