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Pampers-Kavaliere

Schon Anderthalbjährige helfen ihren Mitmenschen bei kleinen Malheurs.

Hilfsbereitschaft zeigen schon die Jüngsten - nämlich kaum anderthalb Jahre alte Kinder! Das entdeckten Felix Warneken und Michael Tomasello vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig.

Die Forscher konfrontierten Babys mit simplen Missgeschicken. So fiel etwa einem Verhaltensforscher beim Wäsche­Aufhängen »versehentlich« eine Klammer zu Boden. Die schauspielernden Wissenschaftler bückten sich zunächst nach ihr, hielten dann aber inne und blickten sich hilfesuchend um. Nun beobachteten sie die Reaktionen der Kleinen.

Bis zu 84 Prozent von ihnen wurden aktiv und reichten den Forschern die Klammer - selbst dann, wenn kein Blickkontakt aufgebaut worden war. Auch in schwierigen Situationen verhielten sich die Test­Kinder zuvorkommend, etwa wenn der Versuchsleiter einen Gegenstand durch den Schlitz einer Kiste fallen ließ. Dann öffneten sie sogar die vordere Klappe, um das Vermisste hervorzuholen. Nur wenn sie merkten, dass das Missgeschick bewusst herbeiführt worden war, hielten sie sich zurück: Hilfsbereitschaft verdienten offenbar nur echte Unfälle.

Erwachsene Schimpansen schnitten bei solchen Tests übrigens nur dann gut ab, wenn für sie dabei Futter heraus sprang. Bei ihnen kommt das Fressen wohl noch vor der Moral.

Science 311(5765), S. 1301, 2006

Zitiert aus: Spektrum der Wissenschaft - Gehirn&Geist – Serie Kindesentwicklung 2
ergänzende Berichte:
     
  http://www.kinder-respektvoll-erziehen.de/Methode/Foerderung_emotionaler_und_sozialer_Kompetenz.php?mid=15  
http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Kindliche_Entwicklung/s_1151.html