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Über das Tragen von Säuglingen

Dans Erlebnisse auf Okinawa

"Warum geben Sie ihr Kind nicht ab, während Sie arbeiten?"

Das fragte Dan Casriel eine Frau, die auf dem Reisfeld arbeitete mit ihrem Kind auf ihrer Hüfte.

"Weil es mein Kind ist"

gab sie wieder und wieder zur Antwort. Sie konnte seine Frage nicht verstehen. In Okinawa hielten und trugen Eltern ihre Kinder, bis diese fünf oder sechs Jahre alt waren, und zwar fast immer. Die Kinder in Okinawa werden von allen Dorfbewohnern geliebt, alle tragen sie, reden und spielen mit ihnen. Sie wachsen heran in dem Gefühl wichtig, geliebt und eine Freude zu sein.
Treffen der Amerikanischen Medizinischen Gesellschaft 1977  zitiert aus: http://www.zentrumimkraichgau.de/diesunddas/inhalt_dies_artikel_rynick_50.html

Die Beschreibung der Kindheit auf Okinawa ist bei der Kürze sicher auch irreführend. Dauernd getragen zu werden, ist wohl für ein Kind auch nicht richtig. (Wie heute auf diesen Inseln gelebt wird unter japanischer Verwaltung und nach der Besatzung durch Amerikaner, weiß ich ohnehin nicht. Bei wikipedia steht: "Okinawa ist als Geburtsstätte der Kampfkünste Karate-Do, Kobudo und Tode bekannt." Das klingt nicht nach sorglosem Behütetsein in der Kindheit und respektvoller, einfühlsamer Kommunikation unter Erwachsenen.) 

Und wenn bei uns in Europa Eltern nach der Lektüre des auf dieser Homepage mehrfach zitierten Buches von Jean Liedloff (s.u.) versuchen, ihr Kind wenigstens in den ersten Wochen und Monaten möglichst oft zu tragen, kann das leicht zu Fehlentwicklungen führen, wenn z. B. die Kinder dabei das Gefühl vermittelt bekommen, lästig zu sein.  Nicht das Tragen allein ist für die Entwicklung von Kindern das Wichtige sondern Eltern, die mit sich selbst im Einklang leben können, die sich selbst und dann auch ihre Kinder achten, die sich ihrer Gefühle bewusst und sicher sind...

Nur ist dann die Frage, wie von unserer Kultur deformierte Menschen dahin kommen können...

Dieses Foto einer Venezolanischen Indianerin mit Kind von Ernst Josef Fittkau wurde übernommen von der Umschlaggestaltung des Buches "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" von Jean Liedloff


Richard Cory
by Edwin Arlington Robinson (about 1900)


Whenever Richard Cory went down town,

We people on the pavement looked at him:

He was a gentleman from sole to crown,

Clean-favoured and imperially slim.



And he was always quietly arrayed,

And he was always human when he talked;

But still he fluttered pulses when he said,

"Good Morning!" and he glittered when he walked.



And he was rich, yes, richer than a king,

And admirably schooled in every grace:

In fine -- we thought that he was everything

To make us wish that we were in his place.



So on we worked and waited for the light,

And went without the meat and cursed the bread,

And Richard Cory, one calm summer night,

Went home and put a bullet in his head.


 

Dieses Gedicht beschreibt sehr eindrucksvoll den "Verlust der Glücksfähigkeit in unserer Kultur".

Untertitel des Buchs "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück"  von Jean Liedloff