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Übersichtstabelle Gewaltfreie Kommunikation


Marshall B. Rosenberg: Zitate



Es ist meist gar nicht leicht, wenn ein anderer mich z. B. anfährt:
"Äih, schneid doch nicht mit dem Messer auf meinem Frühstücksbrettchen!"
daraus nicht den Vorwurf zu hören und mich zu verteidigen:
"Dazu sind doch solche Brettchen da, oder?" 
sondern ihm zu sagen:
"Du wirst ganz ärgerlich weil ich das Brettchen zum Schneiden benutze.  Was ist denn daran so schlimm?"
Dann antwortet er vielleicht:
"Die Brettchen habe ich mir gerade erst gekauft, weil sie mir gut gefallen und ich möchte sie möglichst lange unverkratz benutzen können, weil sie dann schöner aussehen und appetitlicher sind, denn in den Schnitten bleibt mehr Dreck hängen."
und ich
verstehe sein Bedürfnis, seinen Wunsch, dass seine Brettchen nicht hässlich werden und unappetitlich.



Es bleibt natürlich die Frage, wenn das mein Brettchen gewesen wäre, auf dem ein anderer gerade anfängt, Zwiebeln zu scheiden, hätte ich da nicht erst tief Luft holen können und spüren was mich da so ärgert und dann ganz ruhig sagen:
"Bitte schneide nicht mit dem scharfen Messer auf dem neuen Brettchen, ich möchte dass das noch eine Weile appetitlich bleibt und auch noch so schön aussieht!"  In der Zeit wären vielleicht noch fünf weitere Riefen in das Brettchen geschnitten, aber der andere hätte sich nicht so angegriffen gefühlt, dass er sich verteidigen musste.



Dahinter steht einerseits die Frage, was wichtiger ist, das Brettchen oder der Mensch?
und zum anderen die Frage, warum uns solche Dinge so wichtig erscheinen, dass wir andere deswegen angreifen?
Oder anders ausgedrückt: Warum fällt es oft so schwer, zuvorkommend zu sein?