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Lernen u. Schule

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Während meiner Zeit als Lehrer habe ich mich immer wieder geärgert über einen Begriff:

  "Lernziel"

Irgend jemand hat geschrieben, (Martin Goldstein im Vorwort zu "Gras unter meinen Füßen" von Bruno-Paul de Roeck) das Wort Lernziel sei überhaupt unsinnig, weil Lernen kein zielgerichteter Vorgang sei. Das widerspricht zwar dem Sprachgebrauch, der auch Einpauken als Lernen bezeichnet, ("Ich muss noch für die Prüfung lernen!"), ist aber bestimmt nicht ganz von der Hand zu weisen.

Mich hat der Begriff aber wegen etwas anderem geärgert, weil der Schüler lernen soll und der Lehrer (die Schulbehörde) das Ziel festlegt. Nicht der Schüler hat das Ziel das Betreffende zu lernen sondern der Lehrer setzt sich das Ziel oder versucht die Vorgabe der Kultusbürokratie zu erfüllen, ihm das beizubringen. Also ist das kein Lernziel sondern ein Lehrziel oder Erziehungsziel. 

Der Begriff Lernziel verschleiert den Herrschaftsanspruch der dahinter steht.
Entlarvend steht auch meist unter dem Begriff "Lernziel" ganz unverblümt: "Schüler sollen lernen ..."

mehr zu solchen herrschaftlichen Begriffsverschiebungen

 

zuletzt geändert: 12. 01. 2012