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Maurice J. Elias und Roger P. Weissberg * gehen davon aus, dass zur Prävention von Gewalt, Sucht und anderen unerwünschten Entwicklungen zunächst die soziale Kompetenz verbessert werden muss.

Als wichtigste Fähigkeiten (key skills**), die Kinder brauchen, um erfolgreich Schule zu durchlaufen und ihren Weg im Leben zu gehen, haben sie folgende fünf Kompetenzen genannt: 

  • Die Überzeugung, fähig zu sein, die eigenen Probleme zu lösen.  

 

  • Die Selbstkontrolle und die soziale Kompetenz um in einer Gruppe oder der Situation in einem Klassenzimmer agieren zu können.  

 

  • Die Fähigkeit, Gefühle bei sich selbst und anderen wahrzunehmen und sich ihrer bewusst zu sein und sie ausdrücken zu können.  

 

  • Die Fähigkeit, unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten von Problemen zu entwickeln und deren Konsequenzen abzuschätzen.  

 

  • Die Fähigkeit, realistische Pläne zu entwickeln und auszuführen und dabei  Erfahrungen aus der Vergangenheit zu integrieren.

Zum Aneignen dieser Fähigkeiten entwickelten sie ein Sechs-Schritte-Programm, das Maurice J. Elias mit John F. Clabby in ihrem Bericht:***  noch etwas erweitert haben zu einem Acht-Schritte-Progamm:   

1.   Schau, welche Anzeichen von unterschiedlichen Gefühlen du bei dir        

      wahrnimmst.  

 

2.   Mach dir deutlich, was dein Problem ist.  

 

3.   Entscheide dich, was du tun willst. 

 

4.   Halt inne und überlege dir möglichst viele unterschiedliche

      Lösungsmöglichkeiten.  

 

5.   Überleg dir für jede Möglichkeit, was dabei passieren wird.  

 

6.   Wähle den besten Weg aus.  

 

7.   Mach einen Plan und überdenke noch einmal alles.  

 

8.   Probier es aus und denk dann noch einmal darüber nach, wie es gelaufen

      ist.

 

** key skills Orginaltext auf englisch

 

Originaltext der acht Schritte auf englisch

 

* ”School-Based Social Competence Promotion as a Primary Prevention Strategy: A Tale of Two Projects”, (The Haworth Press, Binghamton 1990)

*** “Building Social Problem-Solving Skills – Guidelines from a School-Based Program” (Jossey-Bass Publishers, San Francisco, 1992)

Als ich diese Texte das erste Mal gelesen hatte, dachte ich: "Wie, das soll schon alles sein?" 

Aber da stand auch, dass zur Überprüfung der Wirksamkeit nach sechs Jahren dieser Arbeit in der Schule ermittelt wurde, wie hoch ein Jahr nach Schulentlassung der Prozentsatz der straffällig gewordenen jungen Männer und wie hoch der Prozentsatz der schwanger gewordenen jungen Frauen war. Beide Prozentsätze waren signifikant niedriger als an vergleichbaren anderen Schulen. 

Das stimmte mich nachdenklich. Ja, junge Männer, die nicht straffällig werden und junge Frauen, die nicht schwanger werden, haben bestimmt besser gelernt, für sich zu sorgen, mehr bei sich selbst zu sein.

Und dann schaute ich mir diese acht Schritte noch einmal genauer an und begriff, dass es viel verändert, wenn ich lerne, selbst so mit meinen Problemen umzugehen.

Und ich begriff auch, dass bei jeder Art pädagogischer Aktivität eine Orientierung an den "key skills" für alle Beteiligten sehr sinnvoll sein kann.

Diese acht Schritte können noch erfolgreicher angewendet werden, wenn die Prinzipien der Gewaltfreien Kommunikation bekannt sind und versucht wird, diese anzuwenden.