1. Mose 8/21 denn das Dichten
und
Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.
Selbst
das neugeborene Kind ist nach dem christlichen Verständnis
sündig und bedarf von vornherein der Erlösung. Es
wurde zu
dem der innere Spagat erwartet, Gott zu fürchten und zu
lieben.
Und durchgesetzt wurde das durch eine strenge Erziehung, die als Liebe
ausgegeben wurde.
Sprüche
Salomons - Kap 23 -Vers 13
Lass nicht
ab, den Knaben zu züchtigen;
denn wenn du ihn mit der Rute schlägst, so wird er sein Leben
behalten.
Rosenberg
schreibt dazu folgendes: Dank dieser Erziehung landen wir immer wieder
bei der Frage, ob etwas mit uns nicht stimmt, wenn wir bestimmte
Gefühle und Bedürfnisse erleben. Wir lernen
früh, uns
von dem abzuschneiden, was in unserem Inneren vorgeht.
Dieses Abschneiden
von dem, was in
unserem Inneren vor sich geht, verläuft in Wirklichkeit noch
viel dramatischer, als
Rosenberg das hier ausdrückt.
Ein Säugling, der geschlagen, misssbraucht, oder auch "nur" in
ein
ruhiges Zimmer abgeschoben wird (oder, oder...), erleidet Todesangst.
Um die zu ertragen, und um zu ertragen, dass sein Protest gar nicht
gehört wird, seine Gefühle missachtet werden, lernt
er,
die Gefühle gar nicht mehr wahrzunehmen. Dadurch wird die
Situation viel ertäglicher für ihn. Aber damit sind
auch die
Weichen gestellt, dass er später nur begrenzt oder in den
schlimmsten Fällen überhaupt keinen Zugang zu seinen
Gefühlen hat.
Wenn wir also mehr
oder
weniger abgeschnitten sind von dem was an Emotionen vom Hirn an den
Körper gesendet wird, und uns dabei gar keiner
Gefühle
bewusst werden, wir also abgeschitten sind von dem, was in unserem
Inneren vorgeht, dann hat das auch einen ganz konkreten
Hintergrund. Aber das Wissen um diesen Hintergrund ist
verdrängt.
Aber unser Gehirn ist lernfähig bis ins hohe Alter. Wir haben
also
die Möglichkeit, wieder zu erlernen, auch das zu
fühlen, von
dem wir uns damals abgeschitten haben. Die Gewaltfreie Kommunikation
ist ein Weg dazu.