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Gewalt

"Alle Gewalt 
– egal ob wir über verbale, psychische oder physische Gewalt zwischen Ehemann und Ehefrau, Eltern und Kindern oder Nationen reden – geht zuerst davon aus, das Menschen nicht wissen, wie sie mit dem in Berührung kommen, was sich in ihrem Inneren abspielt. " (Andrew Schmookler zitiert nach M. B. Rosenberg) dieser Spruch grafisch gestaltet

Und das ist so, weil fast überall auf der Erde Kinder in eine Welt hineinwachsen, in der das Wissen um die emotionalen Verbiegungen und Verkrüppelungen in der eigenen Kindheit geleugnet und verdrängt wird. Die meisten Erwachsenen wissen gar nicht, dass ihre Wut und Angst von damals verdrängt sind und ihr jetziges Tun mächtig beeinflussen. 

Als Kinder lernen sie meist nur unzureichend, dass jeder Mensch wütend sein darf, aber dass es unsinnig ist, die Wut gegen andere Menschen oder auch Sachen auszuagieren. 

Kinder werden bei uns in der Regel nicht geachtet und respektiert, wenn sie wütend werden, weil Eltern die Wut des kleinen Kindes nicht ertragen wollen und das schreiende Kind  "böse"  nennen, aber die eigene Wut an dem Kind auslassen, wenn das etwas tut, was die Eltern nicht wollen.

Und weil es für jeden Menschen schlimm ist, wenn andere über ihn bestimmen, gerade wenn sie noch so klein sind, dass sie sich nicht wehren können, sind Kinder immer wieder wütend von den ersten Tagen an, und wenn Kinder schreien, dann ist es meist auch so schrecklich für sie, wie es sich anhört. Aber als kleine Kinder müssen sie ihre Wut wegstecken und sofort wieder lächeln, wenn jemand freundlich zu ihnen ist. Weil die Erwachsenen meist nicht mehr wissen, wie schlimm die elterliche Gewalt für sie als Kinder gewesen ist, ertragen sie  die Wut der Kinder nicht und verbieten sie ihnen oder werden sogar gewalttätig. Die Kinder dürfen daher ihre Wut weder richtig spüren, noch lernen, wie man gut damit umgeht. Weil die Wut nicht gelebt werden darf, gräbt sie sich tief ein in unser Unterbewusstsein und dazu die Angst, dass wir wieder so hilflos sein könnten wie damals.

So lange ich nicht weiß, wie schlimm das damals war, kann es immer wieder passieren, dass  diese Angst mich überwältigt und die alte Wut wieder hochkommt.

Eltern, die ausrasten und ihre Kinder anbrüllen oder schlagen, sind in solchen Momenten völlig gesteuert von der alten Angst und Wut, weil diese zwar verdrängt aber gerade deshalb so wirksam ist.

Und dazu wird in den verschiedenen Religionen gelehrt, dass der jeweilige Gott fürchterlich wütend würde, wenn Menschen seine Gebote (Befehle) nicht achten, und Kindern müssten alle möglichen Regeln befolgen, weil sie sonst in die Hölle kämen.

Und es wird den Kindern erzählt, dass die Welt böse sei und dass es böse Menschen gäbe, die bekämpft werden müssten.

Und Staaten haben deshalb Militär, damit die Machthaber, die das alles nicht durchschaut haben und von dem eigenen Elend als kleine Kinder nichts wissen, jetzt andere Staaten "strafen" können, wenn die "böse" sind, so wie sie bestraft wurden, als sie sich noch nicht wehren konnten.

vgl. dazu auch: Tucholsky, "Die brennende Lampe"

vgl. auch, was Alice Miller dazu in "Abbruch der Schweigemauer" schreibt  

Es wird wirklich Zeit, dass diese Spirale der Gewalt unterbrochen wird. Es wird Zeit, dass allen Mächtigen und "Kriegshelden" die Lächerlichkeit ihrer aufgeblähten und eingebildeten Macht deutlich gemacht wird. Es wird Zeit, dass sie ausgelacht werden.  

Es wird Zeit, dass auch erkannt wird, dass unsere aggressive Wirtschaftsform abgeschafft werden muss, weil sie aus einem völlig falschen Menschenbild heraus entwickelt wurde. Der Kampf ums Überleben führt nicht zu wirklich glücklichem Leben sondern zu Ungerechtigkeit und neuen Kriegen...

(Original-Zitat Gandhi: "Gewalt ist die Waffe der Schwachen")

 
Die schreckliche Selbstverständlichkeit, mit der bei uns seit mehreren Tausend Jahren Kinder geschlagen und missachtet wurden und immer noch werden, wird in den sogenannten "heiligen" Büchern völlig naiv immer und immer wiederholt als "göttliche Gesetze". Dabei wird das Vertrauen des Kindes gebrochen.  Bei der ständigen Wiederholung wird die Angst vor erneuter Strafe der Hintergrund des kindlichen Fühlens und Denkens. Wenn dann die Strafe als "gerecht" bezeichnet wird und die Beziehung zum Kind von den Eltern als liebevoll bezeichnet wird (es ist ja meist auch "Liebe"darin enthalten und viel Angst der Eltern, sie könnten etwas falsch machen...) gerät das Kind in einen fürchterlichen Konflikt, den es nur aushalten kann, wenn es lernt, den eigenen Schmerz, die eigene Wut und Angst auszublenden. Und dann ist die Bereitschaft angelegt, später einmal selbst andere Menschen genau so zu behandeln.

Wenn Menschen noch liebloser aufwachsen und Gewalt und Missachtung als völlig unkalkulierbar und allgegenwärtig erleben, verlieren sie immer mehr an Mitgefühl und werden schließlich brutale Gewaltmenschen, wenn sie nicht doch noch Mitgefühl erleben...
vergl. auch: Afghanistan