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Übersichtstabelle Gewaltfreie Kommunikation
Gewaltfreie Kommunikation 

Nochmal: Diese Graphik ist kein Aufruf zur Anarchie.

Es ging mir bei dieser Karikatur eigentlich nur um die Gefühle des kleinen Kerls in der Mitte...

Viele der Forderungen die von Staat und Mitmenschen an mich gestellt werden, sind im Einklang mit meinen eigenen Werten und von daher auch in Ordnung für mich.

Hier empfiehlt Rosenberg, deutlich zu unterscheiden zwischen den Dingen, die ich wirklich tun muss, weil sie notwendig sind und den Dingen, die ich auch bleiben lassen kann.

Ernest Callenbach schreibt in seinem Buch Ecotopia: 

"Eine Sache, die es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, mit Freude getan zu werden." 

Ich kann mir deshalb bewusst machen, welche Bereicherung an Lebensqualität mir die Dinge bringen, die wirklich getan werden müssen. Vielleicht brauche ich dann bei manchen ungeliebten Arbeiten nicht mehr zu stöhnen.

Bedauerlicherweise sind in unserer Gesellschaft traditionell viele unsinnigen Dinge von Kindern verlangt worden und mit drakonischen Methoden durchgesetzt worden. Einen Säugling z. B. anzubrüllen, er solle ruhig sein, ist völlig daneben. Kein Säugling schreit grundlos. Wenn Erwachsene unfähig sind, den Anlass des Weinens herauszufinden und in ihrer Hilflosigkeit anfangen selbst zu schreien, ist das für das kleine Kind schrecklich. Wenn das immer wieder geschieht, passt sich das Kind daran an. Und wie kann sich so ein kleines Kind anpassen an solch ungerechtes und beängstigendes Verhalten? Es kann mit Groll im Bauch lernen, das Schimpfen zu ertragen und sein eigentliches Bedürfnis zu ignorieren. Es kann sich selbst verantwortlich machen für das Brüllen und dann den Frust, nicht verstanden zu werden, gar nicht mehr spüren. 

Sich frei zu machen von diffusen Forderungen wie "Man müsste", "Man sollte"... ist eine andere Seite. Wie bei den Dingen, die ich wirklich tun muss, kann ich auch hier herausfinden, welche ich tun will. Wenn ich dann sagen kann: "Ich will." ist das für mich etwas ganz anderes als: "Ich müsste eigentlich..." Das fühlt sich ganz anders an.

Und auch, bei Dingen, die ich für notwendig erachte und die ich tun will, kann Unlust aufkommen. Ich möchte diese Unlust nicht wegwischen mit Sprüchen wie: "Den inneren Schweinhund überwinden" oder "Sich selbst in den Arsch treten". Die Unlust kann ein Wegweiser sein zu dem, was ich wirklich brauche, und es lohnt sich, sich die Zeit zu nehmen herauszufinden, was die Unlust wirklich will. Das Gefühl der Unlust käme nicht auf, wenn mir nicht etwas Wichtiges bei der Sache fehlte...

Schwierig sind die unbewussten Forderungen, die ich aufgrund meiner eigenen Kindheit an mich selbst stelle. Möglicherweise sogar noch mit so einem Dubblebind wie: "Du musst besser sein als die anderen - und bilde dir bloß nicht ein du wärest gut genug!" 

Gedanken zu Gewalt.

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