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Übersichtstabelle Gewaltfreie Kommunikation
Marshall B. Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation



Selbstverurteilung ist, wie jede Verurteilung, tragischer Ausdruck unerfüllter Bedürfnisse.
Marshall B. Rosenberg

Anstatt mir selbst Vorwürfe zu machen und mich damit selbst runter zu ziehen, empfiehlt Rosenberg, empathisch mir selbst gegenüber zu sein, und zwar in zwei verschiedenen Zielrichtungen.

  • Statt Energie in die Vorwürfe zu stecken und sich selbst zu zerfleischen, kann man sich klar machen, was die eigentlichen Bedürfnisse jetzt sind und alles tun, um diese zu befriedigen.

  • Damit werde ich aber nur dann nachhaltigen Erfolg haben, wenn es mir gelingt, auch dem Teil meiner selbst mit Empathie zu begegnen, der das Misslingen "gewollt" hat oder auch meine Aufmerksamkeit absorbiert hat und damit zu dem Missgeschick geführt hat.

Gerade der zweite Aspekt ist besonders wichtig. Rosenberg schreibt dazu: "Die bedeutendste Anwendung der GFK liegt vermutlich in der Art und Weise, wie wir mit uns selbst umgehen." Wenn wir selbst die Rolle der Eltern und Lehrer übernehmen und uns schelten für Missgeschick oder Versagen, brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn wir uns so mies fühlen  wie das Wesen auf der Grafik oben. Denn so haben wir uns auch damals gefühlt, als man uns so behandelt hat.

Wie weit dann das jeweilige Versagen dazu dient, diese bekannte und deshalb "sichere" Situation wieder herzustellen, kann jeder für sich selbst herausfinden.

vergleiche dazu 

Wenn wir uns z B dabei ertappen, vorwurfsvoll auf etwas zu reagieren, das wir getan haben: "Siehst du, das hast du wieder gründlich
verpfuscht!" dann können wir schnell sagen: "Halt! Welches unerfüllte Bedürfnis drücke ich durch diese moralische Abwertung aus?"

Wenn es uns dann gelingt, mit dem Bedürfnis in Kontakt zu kommen - und da kann es mehrere Bedürfnisse geben - dann wird uns eine
deutliche Veränderung im Körper auffallen. Statt Scham, Schuld oder Depression, mit denen wir wahrscheinlich zu haben, wenn wir uns
dafür kritisieren, "etwas gründlich verpfuscht" zu haben. empfinden wir jetzt eine ganze Reihe von Gefühlen.

Ob es Traurigkeit, Enttäuschung, Angst oder andere Gefühle sind, die Natur hat uns nicht ohne Grund mit diesen Gefühlen ausgestattet:
Sie mobilisieren uns zu handeln, uns das zu erfüllen, was wir brauchen und was uns wichtig ist. (Marshall B. Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation, S. 152)