Marshall B. Rosenberg: Zitate

Das
kann man also in einem Satz sagen, aber um dahin zu kommen, ist ein
langer Weg.
Neben dem psychosomatischen Weg ist der Prozess der Gewaltfreien
Kommunikation eine gute Möglichkeit, sich selbst
näher zu
kommen. Beides ergänzt sich in idealer Weise.
Wir haben unsere Depressionen, unsere Süchte, unsere
psychosomatischen Krankheiten, weil wir nicht bekommen haben, was wir
brauchten und weil wir den Mangel nur ertragen konnten, dadurch dass
wir unsere Bedürfnisse verleugneten, die Gefühle
unterdrückten. Und jetzt wissen wir kaum, was wir wirklich
brauchen. Wir ahnen mehr, dass es ganz "einfache" Dinge sind wie -
Selbstachtung - Anerkennung - menschliche Wärme und
Nähe -
Liebe - und wir wissen nicht, wie wir die bekommen sollten, wenn wir
schon uns selbst nicht lieben können. Und jetzt revoltiert der
Körper eben mit diesen Depressionen, Süchten,
Krankheiten... bis wir verstehen, welcher Mangel zu ihnen
gefüht hat , bis wir die
Bedürfnisse wahrnehmen, die hinter ihnen stehen und
allmählich lernen sie zu er"hören".
Diesen Weg müssen wir im Grunde ganz allein und selbst gehen,
aber ohne Hilfe und Kontakt zu anderen geht es nicht.
Viele werden hier
vielleicht denken: Na ja, der hat vielleicht so eine schlimme Kindheit
gehabt, wenn er das immer wieder so darstellt. Das, was der da
schreibt, trifft doch nur
auf wenige zu...
Also, meine Kindheit war wohl nicht schlimmer als die der meisten
anderen, und dennoch hat es gereicht.
Wenn ich mir die Statistiken
anschaue,
- wie viele Menschen
Suchtmittel konsumieren,
- wieviele darüber
hinaus arbeitssüchtig, sexsüchtig,
religionssüchtig... sind,
- wie viele Menschen unter
psychosomatischen Krankheiten leiden,
- wie viele glauben dass
militärische Aktionen als Mittel zum Frieden dienen
könnten,
- wie wenige dagegen
protestieren, dass Kinder in Schulen kaserniert werden, in denen sich
nur wenige wohl fühlen...