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Marshall B. Rosenberg - Zitate
Beispiel:
A. denkt: "Sie kommt aber oft zu spät!" Und dann vielleicht
noch: "Die denkt überhaupt nicht an mich."
wenn er Schwierigkeiten mit dem Warten hat. Wie viele andere neigt er dazu, das unangenehme Gefühl nicht als Botschaft seines Körpers an ihn selbst zu betrachten, sondern den anderen dafür verantwortlich zu machen. Dabei ist es doch ganz offensichtlich, dass das Gefühl in ihm selbst entsteht, aus seiner Vorstellung heraus und seiner Bewertung dieser Vorstellungen nach seinen Maßstäben.
"Die/der denkt überhaupt nicht an mich" – solche Aussagen waren in meiner Familie üblich. Ich habe in meiner Kindheit keine Familie gekannt, in der es anders gewesen wäre. Dass kein Mensch sagen kann, was ich denke, und dass es ein übler Übergriff ist, so etwas über jemanden zu sagen, hatte niemand bedacht.
Es wäre viel ehrlicher von A. gewesen, etwa folgendes zu überlegen:
wenn er Schwierigkeiten mit dem Warten hat. Wie viele andere neigt er dazu, das unangenehme Gefühl nicht als Botschaft seines Körpers an ihn selbst zu betrachten, sondern den anderen dafür verantwortlich zu machen. Dabei ist es doch ganz offensichtlich, dass das Gefühl in ihm selbst entsteht, aus seiner Vorstellung heraus und seiner Bewertung dieser Vorstellungen nach seinen Maßstäben.
"Die/der denkt überhaupt nicht an mich" – solche Aussagen waren in meiner Familie üblich. Ich habe in meiner Kindheit keine Familie gekannt, in der es anders gewesen wäre. Dass kein Mensch sagen kann, was ich denke, und dass es ein übler Übergriff ist, so etwas über jemanden zu sagen, hatte niemand bedacht.
Es wäre viel ehrlicher von A. gewesen, etwa folgendes zu überlegen:
Ich
wünsche mir, dass sie bald kommt, aber das Warten
fällt mir
verdammt schwer.
Es macht mich ärgerlich, wenn ich länger warten muss.
Ob es anderen auch so schwer fällt, zu warten?
Und warum fällt mir das Warten so schwer?
Es macht mich ärgerlich, wenn ich länger warten muss.
Ob es anderen auch so schwer fällt, zu warten?
Und warum fällt mir das Warten so schwer?
Wo
hat man mich denn lange warten lassen, dass mir das Warten
so schwer fällt?"
Und/oder
auch: "Warum werde ich sauer, wenn sie etwas später
kommt?
Fällt es mir eigentlich schwer, selber pünktlich zu sein? Habe ich den Anspruch, pünktlich zu sein?
Wenn ich mich bemühe, pünktlich zu sein, ist das dann etwa mehr aus einer Art Pflichtgefühl heraus?
Muss ich mich deshalb sehr anstrengen, pünktlich zu sein?
Und bin ich jetzt sauer, weil sie sich möglicherweise weniger anstrengt?
Wie rigide war in meiner Jugend die Erziehung zur Pünktlichkeit, dass ich jetzt so entsetzt bin?"
Wenn
er in solchen Situationen immer schnell besorgt ist, dass etwas
passiert sein könnte,
kann ihm das ein Hinweis darauf sein, wie schrecklich das Warten
für ihn als Kind gewesen sein muss und wie Schlimmes wohl
damals passiert sein muss, dass ihm gleich solche
Assoziationen kommen.Fällt es mir eigentlich schwer, selber pünktlich zu sein? Habe ich den Anspruch, pünktlich zu sein?
Wenn ich mich bemühe, pünktlich zu sein, ist das dann etwa mehr aus einer Art Pflichtgefühl heraus?
Muss ich mich deshalb sehr anstrengen, pünktlich zu sein?
Und bin ich jetzt sauer, weil sie sich möglicherweise weniger anstrengt?
Wie rigide war in meiner Jugend die Erziehung zur Pünktlichkeit, dass ich jetzt so entsetzt bin?"
