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Störungen
haben de facto den Vorrang, ob Direktiven gegeben werden oder nicht.
Störungen fragen nicht nach Erlaubnis, sie sind da: als
Schmerz, als Freude, als Angst, als Zerstreutheit; die Frage ist nur,
wie man sie bewältigt. Antipathien und Verstörtheiten
können den einzelnen versteinern und die Gruppe unterminieren;
unausgesprochen und unterdrückt bestimmen sie
Vorgänge in Schulklassen, in Vorständen, in
Regierungen. Verhandlungen und Unterricht kommen auf falsche Bahnen
oder drehen sich im Kreis. Leute sitzen am Pult und am grünen
Tisch in körperlicher Gegenwart und innerer Abwesenheit.
Entscheidungen entstehen dann nicht auf der Basis von realen
Überlegungen, sondern unterliegen der Diktatur der
Störungen – Antipathien zwischen den Teilnehmern,
unausgesprochenen Interessen und persönlichen depressiven und
angstvollen Gemütsverfassungen. Die Resultate sind dem
entsprechend geist- und sinnlos und oft destruktiv. Die
unpersönlichen „störungsfreien“
Klassenzimmer, Hörsäle, Fabrikräume,
Konferenzzimmer sind dann angefüllt mit apathischen und
unterwürfigen oder mit verzweifelten und rebellierenden
Menschen, deren Frustration zu Zerstörung ihrer selbst oder
ihrer Institutionen führt
Ruth C. Cohn: Von der Psychoanalyse zur themenzentrierten Interaktion", S 122 |
Howard Gardner über Erziehung, zitiert nach D. Goleman: Emotionale Intelligenz |
Schicksale der kindlichen
Bedürfnisse Jedes Kind hat das legitime Bedürfnis, von
der Mutter gesehen, verstanden, ernstgenommen und respektiert zu
werden. Es ist darauf angewiesen, in den ersten Lebenswochen und
Monaten über die Mutter verfügen zu können,
sie zu gebrauchen, von ihr gespiegelt zu werden. Am schönsten
lässt sich das veranschaulichen mit einem Bild von Winnicott:
Die Mutter schaut das Baby an, das sie im Arm hält, das Baby
schaut in das Antlitz der Mutter und findet sich selbst darin,
vorausgesetzt, dass die Mutter wirklich das meine, einmalige, hilflose
Wesen anblickt und nicht ihre eigenen Erwartungen, Ängste,
Pläne, die sie für das Kind schmiedet, auf das Kind
projiziert. Im letzteren Fall findet das Kind im Antlitz der Mutter
nicht sich selbst, sondern die Not der Mutter. Es selbst bleibt ohne
Spiegel und wird in seinem ganzen späteren Leben vergeblich
diesen Spiegel suchen. aus: "Das Drama des begabten Kindes" von Alice Miller |
In den Händen der Eltern, die sich beständig benehmen, als wären die Kinder nur um ihretwillen da, und in den Händen der Eltern, die "nur für ihre Kinder leben", fahren die Kinder gleich schlecht! Beide wissen in der Regel gleich wenig von den wirklichen Gefühlen und Bedürfnissen der Kinder. Aus: Ellen Key: "Das Jahrhundert des Kindes", Beltz Taschenbuch 28, S. 115
Von den Gefühlen und Bedürfnissen der Kinder kann der erwachsene Mensch nur soviel wissen, wie er von seinen eigenen Gefühlen und Bedürfnissen weiß. Aber darum ist es in unserer immer noch hierarchischen Gesellschaft eher schlecht bestellt, weil es kaum Erwachsene gibt, die als Kinder erfahren haben, dass ihre wirklichen Gefühle und Bedürfnisse ernst genommen wurden, und gelernt haben, alle ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse wahr zu nehmen und ausdrücken zu können. Alexithymie (wer etwas mehr dazu wissen möchte, kann hier klicken) Ich glaube nicht, dass Alexithymie ein Persönlichkeitsmerkmal ist. Das Wahrnehmen und Ausdrücken von Gefühlen kann gelernt werden, der Grad der Alexithymie kann verändert werden, aber das dauert! Der höhere oder auch tiefere Verstand hatte gute Gründe dafür, diese Fähigkeiten zu vernachlässigen und die Wahrnehmung zu unterdrücken. Das bedeutet nicht, dass Menschen erst dann Kinder haben dürften, wenn sie wirklich bei sich selbst sein können. Es reicht wohl, wenn Eltern ihre Kinder erfahren lassen, dass sie sich ernsthaft darum bemühen. |
Bericht über eine gelungene Projektarbeit mit kleinen Gruppen
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"Das kleine Herz" - Liedtext von Purple Schulz, aus dem Album „Verliebte Jungs“
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Fabel von James Thurber: "Der propere Ganter"
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Jan Hunt "Bekenntnissee einer stolzen Mutter"
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mehr dazu findest du auf der Seite verzeihen.htm
gefunden auf der Seite: http://www.freie-alternativschulen.de/
François Rabelais hat es ähnlich ausgedrückt:
diesen Spruch fand ich auf der Seite: